Verglichen mit der Disziplin einer Ballettklasse erscheinen Übungsstunden im Kreativen Kindertanz auf den ersten Blick laut, lustig und ein bisschen wie Kraut und Rüben. Zieht man dabei die Quantität und Qualität bestimmter Schrittfolgen als Beurteilungsmaßstab heran, ist dieser Eindruck nicht unbedingt falsch, aber werden hier auch die Grundlagen für tänzerische Fähigkeiten gelegt. Diese können durch langjähriges Training bis auf das Niveau von Bühnentanz weiterentwickelt werden. Hierbei liegen die Schwerpunkte unter anderem auf der Schulung von Körperwahrnehmung, Rhythmus und Musikalität, aber auch das Erlernen von Tanztechnik nach den individuellen Möglichkeiten steht im Zentrum des Unterrichts. Oft wird dabei übersehen, dass ein Kind im Tanz wie in allen anderen Bereichen seines Lebens Raum und Zeit für selbstständiges Forschen braucht und es muss auch ausprobieren und scheitern dürfen, um Erfolg haben zu können.
Die Bewegungserfahrungen, die sich Kinder in früheren Jahren auf der Straße, auf dem Bolzplatz oder im Wald spielerisch aneignen konnten, sind heute leider in dem Maße nicht mehr möglich. Folglich fallen ihnen so selbst- verständliche Bewegungen wie auf einem Bein stehen, auf zwei Beinen hüpfen, rückwärts gehen oder balancieren zunehmend schwerer. Unser Unterricht gewährleistet ihnen, sich ihren natürlichen Bewegungsdrang zu erhalten, ihn spielerisch mit Themen aus ihrer Welt und Phantasie weiter zu entwickeln und allmählich auch bewusst zu gestalten.
Ein spezielles Unterrichtskonzept führt Ihr Kind im Tanz(t)raum spielerisch an fundierte Tanztechniken und choreografische Projekte heran. Unser Kursangebot ist nach Alter bzw. Niveau gestaffelt. Die jugendlichen TeilnehmerInnen können ihre erworbenen tänzerischen Grundlagen vertiefen und in ihren Kursen bei Bedarf auch auf eine tänzerische Berufslaufbahn vorbereitet werden.
„Der zeitgenössische Tanz versteht sich nicht auf der Basis nur einer Technik oder ästhetischen Form, sondern aus der Vielfalt heraus. Er sucht Grenzüberschreitungen zwischen den Künsten und bricht immer wieder mit vorhandenen Formen. Zeitgenössischer Tanz in diesem Sinne hat eine offene Struktur, die sich bewusst von festgelegten, linearen Entwürfen der Klassik und Moderne absetzt.“ (Johannes Odenthal – Tanzwissenschaftler)
Der Unterricht im Tanz(t)raum beginnt in allen Kursen mit einem Aufwärmtraining am Boden oder im Stand, dessen Ziel es ist, die Muskulatur zu kräftigen, geschmeidig zu machen und die Körperwahrnehmung zu sensibilisieren. Mit dieser Energie werden die Kursteilnehmer dann über ein fundiertes tanztechnisches Training oder auch durch improvisatorische Übungen gezielt auf kleine Bewegungsabläufe oder größere Tanzchoreografien in der Gruppe vorbereitet. Dabei wird vor allem darauf geachtet, dass die Bewegungsqualität im Vordergrund steht und der individuelle Ausdruck der Teilnehmer erhalten bleibt.